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Etymologie


DIE WURZELN DES ASATRU-GLAUBENS

Der Asatru-Glaube wird von seinen Anhängern, eingestanden oder nicht, eher als Traditionspflege, denn als religiöser Glaube verstanden. Das macht ihn sympathisch und auch für den Atheisten akzeptabel. Dabei stört derjenige, der unbedingt in kindlicher Einfalt an überirdische himmlische Genien germanischer Provenienz glauben will, die Asatru-Traditionsgemeinschaft keineswegs.

Die Asatru-Anhänger sind fest davon überzeugt, den Ursprung ihrer Lehre im hohen Norden Europas lokalisieren zu müssen. Was wir über die nordisch-germanische Götterwelt wissen, wurde uns erst spät, Jahrhunderte nach unserer Zeitrechnung von christlichen Chronisten überliefert.
Die durch neuere etymologisch-wissenschaftliche Forschungen in Zusammenarbeit mit der modernen Archäologie gewonnenen Erkenntnisse über den Ursprung und das überraschend große Verbreitungsgebiet der bisher nur als autochthon- germanisch betrachteten Himmels- und Göttervorstellungen,  lösen Erstaunen aus.
Die Lehre von der Herkunft der Wörter verhilft uns zu neuen Erkenntnissen.

Der Asatru-Glaube ist tatsächlich ‚arisch‘ im korrekt verstandenen wissenschaftlichen Sinn.
Arisch mit germanisch gleichzusetzen, ist sachlich falsch. Indogermanisch, oder besser noch indoeuropäisch als Kulturmerkmal kann man, trotz einer gewissen Unschärfe der Begriffe gelten lassen, denn ‚arisch‘ bezeichnet primär die Zugehörigkeit zu einer  Sprachfamilie und zu einer ursprünglich gemeinsamen, im Laufe der Jahrtausende unterschiedlich weiterentwickelten Kultur.   
Darauf weiterführend dezidiert einzugehen, würde den Rahmen im vorliegenden Sachzusammenhang sprengen.

Etymologisch betrachtet kommt der Silbe ‚as‘ gleichbedeutend mit ‚asch‘ eine unübersehbar große Bedeutung zu.
In den urarischen Sprachen steht die Silbe ‚as‘, bzw. ‚asch‘ in der Grundbedeutung für Feuer. Aber auch für ‚verbrennen‘ und demzufolge auch ‚essen‘, was ja nichts anderes als ‚verbrennen‘, d.h., verwandeln von Materie in Energie, bedeutet.
Wenn wir von ur-arischen indogermanischen Sprachen reden, dann denken wir an die Gebiete vom Balkan über Anatolien, Syrien, den Iran über den Hindukusch bis in das indische Fünfstromland, jene Gebiete, die in den Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung der bevorzugte Siedlungsraum der arischen Völkerschaften waren.     
Persisch heißt der Stern ‚astar‘, damit wird eindeutig ein Feuer besitzendes Objekt bezeichnet. As, bzw. asch steht für Feuer und die angehängte Silbe ‚tar‘ bzw. neupersisch ‚dar‘ kennzeichnet die Begriffe für Besitz, oder Verfügungsgewalt. Das iranoid-indoeuropäisch arische Wort ‚Stern‘ ist demzufolge mit ‚Feuer habendes Objekt‘ zu übersetzen.
Wie naturwissenschaftlich richtig diese Bezeichnung von den archaischen Schöpfern unserer europäischen Kultur gewählt worden war, kann uns die moderne Astrologie bestätigen. Und da haben wir schon wieder den Beweis für den Eingang der östlich-arischen Begriffe in unseren europäischen Sprachgebrauch. Der Begriff ‚Astrologie‘ beginnt am Wortanfang mit der Bedeutungssilbe ‚as‘, daneben sind uns die Wörter ‚astral‘ und ‚astra‘, spanisch ‚Stern‘, bekannt
(1). Bis jetzt mögen die Verfechter des skandinavisch-nordischen Ursprungs der germanischen Götterwelt noch an Zufälligkeiten glauben, aber die Quantität der etymologischen Beweisführung wird sie zum Verstummen bringen.

Die Asen

Wenden wir uns zunächst dem germanischen Göttergeschlecht der Asen zu.
Ist wirklich von einer, in verwandtschaftlicher Beziehung stehenden Gemeinschaft himmlischer Genien die Rede? Oder ist das nur eine spätere Ausdeutung eines ursprünglich abstrakt gemeinten Begriffes der für ‚feurige Objekte‘ steht? Und wäre diese Bezeichnung nicht auch nach unseren heutigen, wissenschaftlich astrologischen Erkenntnissen vollkommen richtig?
Dies anzuerkennen wäre auch für den Verfechter des Asatru- Glaubens durchaus hilfreich, weil er damit nicht mit dem Widerspruch von Naturwissenschaft und Glaube, mit dem die wirklichkeitsfremde katholische Lehre zu kämpfen hat, konfrontiert wird.

Wenn von den ‚Asen‘ im Sinne von Firmament besiedelnden Objekten die Rede ist, sollte man sie sich nicht als menschenähnliche göttliche Wesen, sondern im ursprünglichen Sinn vorstellen. ‚Asen‘ bedeutet nichts anderes als ‚Feuer‘ pluralisch gemeint. ‚As‘ bzw. ‚asch‘, steht wieder für Feuer und das grammatikalische Suffix ‚-en‘ bzw. ‚-an‘ kennzeichnet die Mehrzahl. Tatsächlich ist ja auch zumeist von den Sternen am Himmel und nur selten von einem bestimmten Stern die Rede.
Nun erstaunt es kaum noch, wenn wir erfahren, dass der Himmel auf Persisch ‚aseman‘ heißt. ‚Aseman‘ bedeutet ‚Gebiet der Feuer‘. Wenn wir uns des Nachts den Sternen übersäten Himmel anschauen, dann können wir die Entstehung des Begriffs der auch mit ‚Feuerland‘ ausgedrückt werden kann, sehr gut vorstellen.

Wer sich an die übliche Vorstellung vom nordisch germanischen, auf Skandinavien bezogenen Ursprung klammert, wird mit dem Umdenken emotional bedingte Schwierigkeiten haben.
Der Iran und sein historisches Umfeld als Wiege unseres germanischen Glaubens? Das wird nur widerstrebend zur Kenntnis genommen.
Wenn wissenschaftliche Forschung von Emotionen beeinflusst wird, entwertet sie sich selbst.
In den vergangenen Jahrhunderten, bevor sich die moderne emotionsfreie Wissenschaft durchsetzen konnte,  hat sich nur die katholische Kirche mit der Erforschung der Frühgeschichte befasst und einzig und allein zu dem Zweck, die biblische Offenbarung mit archäologischen Indizien zu stützen. Das Ergebnis ist eine grandiose Sammlung von wissenschaftsfremdem Unsinn.
Davor sollten wir uns hüten. Wir sollten die Dinge so sehen, wie sie sind und nicht wie wir sie gerne haben wollen.Iran und sein Umfeld als Ursprungsgebiet unserer germanischen Glaubenswelt anzuerkennen fällt schwer, weil dieser Gedanke so neu und fremd ist. Vielleicht hilft auf dem Weg zu besseren Erkenntnissen schon der Vergleich zwischen der germanischen Bezeichnung Gott mit dem iranischen Wort  ‚Choda‘. Das nahezu gleichlautende Wort, welches für jede Religion das weitaus wichtigste ist, sollte überzeugend wirken.
Es wirkt alles auf den ersten Blick scheinbar so bizarr. Der Iran ist doch ein mohammedanisches Land? Richtig, aber das war nicht immer so.
Der in den Iran importierte Islam ist etwa eintausenddreihundert Jahre alt, in den dreitausend Jahren davor war er das Kernland der, wie wir es zu nennen pflegen, Feueranbetung.
In Wirklichkeit galt nicht das Feuer als Gottheit, sondern nur als Medium Gottes. Gott erschien im Feuer und nahm nach den Vorstellungen der Ur-Arier zusammen mit den Gläubigen am Opfermahl teil, indem er mittels Feuer das zur Opferung bestimmte Material verbrannte, also regelrecht ‚verzehrte‘.
Wenn wir bedenken, dass die offizielle Staatsgrenze der frühen persischen Kaiserreiche im Westen ungefähr im heutigen Bulgarien zu suchen ist, und weiter bedenken, dass es in den Gebieten oberhalb des Schwarzen Meeres, also in der heutigen Ukraine und Polen überhaupt keine Grenzfestlegungen gegeben hat, und wenn wir uns die enorme Beweglichkeit der archaischen Völker vergegenwärtigen, dann wird klar, dass mit den Völkerbewegungen auch kulturelle Inhalte über weite Strecken transportiert worden sein müssen.
Und diese, weit nach Westen verbreiteten, kulturellen Einfärbungen, sind auch im Lauf der Jahrtausende immer wieder vom Osten neu befruchtet worden. Dieser Umstand lässt sich unter anderem auch aus den Bestattungsriten ablesen. Die sehr frühe Bestattungsform der Arier war die Totalverbrennung und Beisetzung des übrig gebliebenen Brandgebeins in Urnen. Nach  der Reformation der ur-arischen Religion durch Zarathustra war der Brauch, die Leichen dem Feuer zu übergeben, nicht mehr üblich. Stattdessen verbrachte  man die Toten in eingefriedete Bezirke und überließ sie den Geiern zum Fraß. Als europäische Variante dürfen wir die Ganggräber betrachten.
In Indien haben sich bis auf den heutigen Tag beide Bestattungsformen erhalten. Die ältere Totalverbrennung wird von den Hindus ausgeübt und die etwas jüngere von den im siebten Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus Persien eingewanderten Parsen. Sie bewahren treu ihr zarathustrisches Erbe, welches freilich nur noch ein stark verändertes Abbild des ur-arischen Feuerkultes ist.
Zarathustra

Zarathustra ist dem gebildeten Europäer vor allem durch Nietzsche bekannt geworden, aber nur literarisch verfremdet bearbeitet. Über sein Leben und Wirken wissen wir nichts Beweisfähiges. Die Wissenschaftler können uns noch nicht einmal genau sagen, zu welcher Zeit er gelebt haben soll. Interessant ist für uns als Ermittler in Sachen Asatru-Glaube die Ent-schlüsselung des Namens Zarathustra. Der Name ist uns nur in einer phonetisch variabel auslegungsfähigen Keilschrift überliefert. Die diversen Deutungsversuche der Vergangenheit liegen ganz sicher neben der Sache. Die Deutung reicht von ‚Herr vieler Kamele‘ bis zu ‚Herr alter Kamele‘. Derartige Missdeutungen sind rein zufällige, phonetische Klanggleichheiten, nicht jedoch korrekt etymologisch begründete Ausdeutungen. Die Bedeutung der ersten Silbe ‚Zar‘ (sprich sar, weich wie Hase) ist zweifellos richtig erkannt. ‚Sar‘ heißt Kopf, wird aber auch im Sinne von Herr, Oberhaupt etc. verwendet. Die zweite Worthälfte übersetzte man mit Kamel oder Kamele (plural), weil ‚schotor‘ im Persischen ‚Kamel‘ bedeutet. Woher die Beifügung ‚alt‘ kommen soll, bleibt unerfindlich. Jedenfalls sind Übersetzungen, die auf Kamelbesitz abheben, falsch.
Richtig muss ‚Zarathustra‘ ‚Sare-uschtara‘ gelesen werden, was so viel bedeutet wie: ‚Herr des Firmanents‘. Wörtlich: ‚Herr der Sterne‘.
Das  neupersische Wort für Anhänger der Zarathustra-Religion (Mazdaismus) ist: ‚Sartoschti‘. Auch in diesem Wort verbergen sich die Bedeutungssilben ‚Sar‘ für ‚Oberhaupt‘ und ‚osch‘ (asch) für Feuer. Die Endung  ‚-ti‘ zeigt an, dass eine Person gemeint ist.
Die Bedeutungssilbe ‚ash‘ ist für unser Verständnis für den riesigen Verbreitungsraum und die beachtlichen geschichtlichen Zeiträume von großer Bedeutung. Unsere deutschen Begriffe ‚essen‘; ,atzen‘ (für Raubvögel) aber auch Asche (Feuerrückstände) gehen auf die gemeinsame ur-arische kaukasisch iranoide Sprachfamilie zurück. Eine hethitische Inschrift lautet: ‚Nu ninda-an essate-ni  wadar ma ekute-ni‘. Nun esset Brot und trinkt (unser) Wasser.
Mit etwas Einfühlungsvermögen können wir das sogar verstehen. So wie im sächsischen, werden auch im hethitischen viele Sätze mit ‚nu‘ eingeleitet.            
Und wenn wir nun schon bei den Hethitern angelangt sind, dann wollen wir auch gleich über unseren germanischen Gott Thor reden. Den Hammer werfenden und Blitze schleudernden Wettergott finden wir deutlich dargestellt, mit dem Hammer in der erhobenen rechten und das Blitzstrahlbündel in der linken Hand, auf einem steinernen hethitischen Basrelief aus Zentralanatolien



Und nun sind wir schon weniger erstaunt, zu hören, dass ernsthafte Wissenschaftler die Theorie, der ich mich anschließe, vertreten, dass unsere Hessen (germanisch Chatten, hebräisch hati) die Nachfahren der anatolischen Hethiter sind. Einige Leser werden jetzt schon unruhig: ‚Bleibt denn nichts übrig, was auf deutschem Boden entstanden ist?‘ Nicht sehr viel, muss man leider sagen. Noch nicht einmal das Wort ‚deutsch‘, welches sich aus der älteren Form ‚teuta‘ entwickelt hat. Zu Grunde liegt das persische Wort ‚tudeh‘ für Leute, Volk, Bevölkerung. Die neupersische tudeh-Partei galt als Volkspartei. Die Erkenntnis, dass unsere germanischen Mythen über keltische Vermittlung aus den Kerngebieten der archaischen Ur-Arier zu uns in den Norden gekommen sind, entwertet sie keineswegs. Sie haben schon lange vor Christus den gleichen Weg genommen, wie die christliche Kirchenorganisation ab der Mitte des 4. Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung.

Bei den Asatru-Anhängern scheint Thor die weitaus  beliebteste Göttergestalt zu sein. Der germanische Name Thor ist auf die indogermanische Wurzel ‚tar‘ zurückzuführen, die für die Bedeutung ‚besiegen‘, ‚überwältigen‘, im weitesten Sinn auch für Schrecken steht. ‚Taurvi‘ war der Name einer altiranischen Göttergestalt, die als Gegner des Dämonen ‚hauvardad‘ genannt wird.
Die altbaktrische, (nordostiranische) Bezeichnung ‚tauru‘ lässt die etymologische Verwandtschaft zum germanischen „ Thor“ deutlich erkennen. Unser germanischer Thor ist niemand anderes als der unbesiegbare, Blitze schleudernde, mit seinem Donner Angst und  Schrecken verbreitende Herr des Himmels und demzufolge auch Gebieter des Wetters. Er ist der Wettergott der ur-arischen Völkerschaften, die in grauer Vorzeit vom indischen Punjab über Syrien und Anatolien bis zum Atlantik verbreitet waren.



Wettergott mit den Attributen Hammer und Blitzstrahl aus dem oberen Zweistromland

Baldur

Der Name des Göttersohnes Baldur, (auch Balder) genannt, ist etymologisch einleuchtend zu erklären. ‚Bal-dar‘ bedeutet ‚der Kraft besitzende‘, ‚der Mächtige‘. In den archaischen ur-arischen Sprachzuständen der vedischen Zeit steht ‚bal‘ für Kraft und Macht, ‚dar‘ zeigt den Besitz an. So ist Balder ein passender, würdiger Name für einen Göttersohn.

Midgard-Schlange

Und was hat es mit der Midgard-Schlange auf sich? Sie hat Bezug zur Situation im Paradies. Die Silbe ‚mid‘ ist in der mittelpersischen Avestasprache einerseits gleichgesetzt mit den Begriffen beständig, bzw. immer, sowie auch fortwährend, ewig, andererseits aber auch mit wohnen, sich zu jemanden gesellen. Die Silbe ‚gard‘ steht für etwas Gemachtes, etwas Geschaffenes, in der Regel ist damit eine kultivierte Anbaufläche gemeint, also ein Garten. Die Bedeutungswurzel ist (pers.) ‚kardan‘. In der kurdischen Sprache, die sich noch mehr Reste aus älteren arischen Sprachzuständen bewahrt hat, als das Neupersische, lautet das Wort für machen, erschaffen ‚girdin‘.
Da wir heute wissen, dass die Schöpfungsgeschichte aus dem Alten Testament mit der Beschreibung von Adam und Eva und der Verführung durch die Schlange eindeutig vormosaisches, ur-arisches und sumerisches Gedankengut ist, erstaunt uns der Zusammenhang mit der germanisch-keltischen Mythologie nicht.
Übrigens, ‚adam‘ heißt in allen iranoiden Sprachen nichts weiter als ‚Mensch‘. Eben der erste Mensch. Das Wort ‚adam‘ gehört zusammen mit ‚Atem‘, ‚atmen‘ (älterer Sprachzustand ‚odem‘), aber auch altindisch ‚atma‘, Seele, in eine  Bedeutungsfamilie.

Freya

Der Name der weiblichen Götterfigur Freya ist wohl auf die beiden (im Avesta nachgewiesenen) zusammengesetzten Silben, ‚fri‘ für lieben, (vgl. ‚freien‘, ‚verehren‘, und die angehängte Silbe ‚-ya‘ mit der Bedeutung ‚welcher‘, ‚welches‘, ‚welche‘ zurückzuführen. Demnach würde Freya bedeuten: ‚Die welche geliebt wird, die Liebenswerte‘.

Odin

Auch Odin ist aus dem Osten bei uns eingewandert. Odin ist niemand anderes als der ägyptische Gott ‚atun‘, der seine Entsprechung im griechischen ‚adonis‘ hat. Bei den Hebräern heißt er ‚adonai‘. Wer sich jetzt fragt, wie eine Göttergestalt aus Ägypten nach Europa gekommen ist, der soll sich vergegenwärtigen, dass so ziemlich alles, was mit katholischen Kulthandlungen zu tun hat, ebenfalls aus Ägypten stammt. Das Papsttum ist letzten Endes nichts anderes, als ägyptisches Pharaonentum. Im Übrigen muss man wohl auch davon ausgehen, dass alles, was wir als germanische Religionsinhalte zu betrachten gewohnt sind, ursprünglich keltische gewesen, beziehungsweise durch keltische Vermittlung bei uns heimisch geworden sind. Wenn wir uns das gewaltige Verbreitungsgebiet der Kelten vor Augen halten, dann wundern wir uns nicht mehr über kulturelle Einflüsse aus dem Osten. Östlicher Einfluss aber heißt arisch-iranoide Beeinflussung.

Hugin und Munin

Die wenigen auf uns überkommenen Abbildungen  des germanischen, göttlichen Übervaters Odin zeigen ihn zusammen mit den zwei Raben Hugin und Munin.
Die beiden gefiederten Begleiter Odins müssen wir wieder mit der syrisch-mitannischen,  mesopotamisch iranoiden Sagenwelt in Verbindung bringen.
Hugin bedeutet ‚der Gute‘ (Altind. ‚hu‘, ‚gut, wohl‘. ‚Hu kereta‘, ‚wohl geraten‘, ‚wohl getan‘)
Munin verkörpert das Gedächtnis. Die erste Silbe ist gleichbedeutend mit dem uralten Wanderwort ‚mana‘. Wir finden es als Lehnwort in allen orientalischen Sprachen in der Bedeutung von: ‚Geist‘, ‚Bedeutung‘, ‚Sinn‘. Im Deutschen ist es in den Worten ‚meinen‘, ‚mahnen‘, enthalten.
Die Vögel gelten als Boten und Vermittler zwischen dem Himmlischen und dem Irdischen. Die Rolle der Taube, die Noah die Kunde vom Ende der Sintflut brachte, übernahm im Gilgamesch-Epos
(2) ein Rabe. Inhaltlich sind beide Berichte von der Sintflut ziemlich gleich.
Ihr seht, es gibt nichts Neues unter der Sonne.   

Karl Heinz Hoffmann
15.07.201

Fußnoten:

(1) Vgl. dazu meine Abhandlung zur Deutung des Begriffes „Ostara“

(2) Zuerst sandte er eine Taube aus, die kam zurück, dann eine Schwalbe, die kam auch zurück, dann einen Raben, der kam nicht zurück. Da wusste er, dass der Rabe festes Land gefunden hatte.



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OSTARA - ETYMOLOGISCHE DEUTUNG


Ostara gilt gemeinhin als germanisch-heidnische Göttin und wird zu Unrecht mit dem Begriff „Osten“ (Himmelsrichtung) in Verbindung gebracht.
Tatsächlich handelt es sich um eine orientalische, vorchristlich heidnische weibliche Gottheit. Ob sie in Europa von den Kelten oder Germanen oder von beiden Volksstämmen verehrt wurde, kann dahingestellt bleiben. Wir wissen es nicht. Wahrscheinlich ist wohl letzteres.
Jedenfalls kann als sicher gelten, dass wir in der Göttin Ostara die phönizisch syrisch-mesopotamische Fruchtbarkeitsgöttin Astara wiederfinden.
Besser bekannt unter den Namen Astarte und Ischtar. Dargestellt als multibrüstige Frauengestalt mit einer Mondsichel oder Mondscheibe. Auch mit Kuhgehörn, wohl als Mondsichelsymbol gedacht. Sie ist identisch mit der Aphrodite.
Der Name Astara ist urarischen Ursprungs. Er teilt sich in zwei Silben auf, die jede für sich eine bestimmte Bedeutung ausdrücken, ‚as‘, ursprünglich ‚asch‘ steht für Feuer, und die stets am Ende eines Substantivs befindliche Silbe ‚dar‘ hat besitzanzeigende Funktion. ‚Asch-dar‘ bedeutet ‚Feuer habend‘, im Besitz von Feuer sein. Im Neupersischen heißt der Stern ‚as-tar‘ - das d wurde zu t erhärtet -
in den älteren Sprachzuständen ‚asch-dar‘. Der Stern wurde als ‚Feuer habendes‘ Objekt gedeutet.
Aus dem urarischen Wort ‚asch-dar‘ bzw. ‚astar‘ entwickelten sich die lateinischen Begriffe: ‚ad astra‘ = zu den Sternen erheben (astrum = Gestirn, Sternbild).
Stern = spanisch astra und english star, deutsch Stern).
Die Astarde oder Ischtar war ein femininer himmlischer Genius im Rahmen der im gesamten Vorderen Orient und darüber hinaus sogar bis nach Nubien verbreiteten  Gestirneverehrung und hatte gleichzeitig, wie ihre Attribute, die vielen Brüste erkennen lassen, große Bedeutung als Fruchtbarkeitsgöttin. (Die nubische Variante wird ohne die traubenartig angebrachten Brüste dargestellt.) Auch der jüdische Frauenname Esther  ist nichts anderes als die hebräische Variante von ‚astara‘, bzw. ‚ischtar‘. Wenn man bedenkt, dass die von der Wissenschaft lange Zeit als semitische Kerngebiete betrachteten Länder Kanaan, Phönizien und Syrien in der vormosaischen und mosaischen Zeit Herrschaftsgebiet der ur-arischen Mitanni gewesen waren, wird verständlich, wieso der Name einer kanaanitischen Göttin indogermanisch-arisch, im hier vorliegenden Fall hurritisch-mitannisch gedeutet werden muss.    
Wer dazu noch Fragen hat, kann sich melden.

Karl Heinz Hoffmann  
Ermreuth, 30.04.2011      




 
 
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